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„Die Mühlen sind die ersten Gewerbebetriebe, die, sich in der Borgholzer Gemarkung nachweisen lassen. Da sie auf Wasserkraft angewiesen waren, lagen sie nicht innerhalb der Stadtmauern, sondern in der Umgebung an den Bächen“ (Horst-D. Krus: 700 Jahre Borgholz 1291 1991)

Den Borgholzer Bürgen sind fast alle Mühlen noch von den derzeitigen Namen und ihrer Lage her bekannt. Aber wie sah es vor 370 Jahren aus? Die Mühlen (bis auf die Rieksmühle) sind noch an ihren Standorten, aber die Familien darin haben sich geändert. Durch die Ahnenforschung der Familie (Temme) und die anschließende Frage, wer denn vorher in der Pudermühle gewohnt und gearbeitet hat, hat sich Walburga Temme ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und auch die anderen Mühlen einbezogen.

Dieses war nur durch die Tatsache möglich, dass die Borgholzer Kirchenbücher online einzusehen sind. Als Problem stellte sich schnell heraus, dass manche Mühlen im 17. und 18. Jahrhundert anders benannt wurden und auch die Namen einiger Müllerfamilien in Borgholz bereits ausgestorben sind.

1650 beginnt Pastor Meinolph Raderingh mit der Schreibung der Borgholzer Kirchenbücher. Durch fehlende Seiten und andere Lücken kann kein Anspruch auf Vollständigkeit bestehen. In dieser Zeit wurden die Bürger innerhalb der Stadtmauer mit „conjuges cives” (Bürger der Stadt) bezeichnet, während den Matrikeln der Müllerfamilien der Name der jeweiligen Mühle beigefügt wurde. Die lateinischen Namen dieser Zeit geben die Lage der Mühle zur Stadt hin an. So ist z.B. mit der „mola prima” (erste Mühle) die heutige Fürstemühle gemeint.

Wenn man sich Geschichte aller Mühlen ansieht, stellt man fest, dass durch Heiraten in den früheren Jahrhunderten fast alle untereinander verbunden und vernetzt waren. Diese Tatsache zieht sich auch in die umliegenden Orte, wie z.B. Bühne oder Dalhausen. In der der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert beherrscht ein Familienname die Borgholzer Mühlen. Die „Kleinschmidts” waren zeitweise in allen Mühlen gleichzeitig anzutreffen. Dieser Familienname hat mich von 1650 an bis zum Ende der Matrikelschreibung (ungefähr 1900, neuere Daten stehen noch unter Schutz) begleitet.

Im Folgenden werden wir die fünf Borgholzer Wassermühlen und ihre Bewohner im Laufe der Jahrhunderte vorstellen. Sie haben inzwischen alle ihre Tätigkeit eingestellt und sind teilweise auch nicht mehr als Mühlen zu erkennen. Bereits Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre haben viele Mühlen in der BRD aufgrund der größeren Überkapazitäten nach dem “Mühlenstrukturgesetzt” ihre Tätigkeiten eingestellt. Vielfach wurden sie dann nur noch für den privaten Gebrauch zum Mahlen und Schroten von Viehfutter verwendet.

Vielen Dank an Walburga Temme für die Bereitstellung und Erstellung der Dokumente für die Borgholzer Mühlen.

Hier geht es zu den Seiten der einzelnen Mühlen:

 Pudermühle  Heisermühle  Tückemühle  Fürstemühle  Rikusmühle

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