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Eine schöne Tradition in unserem Ort ist das Singen des Ehestandsliedes.

Am Abend vor der Hochzeit, sprich am Polterabend versammeln sich Freundinnen und Freunde,
Bekannte, sowie Bürgerinnen und Bürger des Ortes um dem Brautpaar ein Ständchen zu bringen.
Dies geschieht in der Regel vor dem Elternhaus der Braut.
Bei den in heutiger Zeit des öfteren stattfindenden Polterhochzeiten wird aber keineswegs darauf verzichtet.
Dann versammelt man sich vor dem Festsaal des frisch getrauten Ehepaares.
Nachdem jemand zum Ehestandslied angestimmt hat, stimmen alle mit ein.
Ist das Lied verklungen, beginnt das große Hände schütteln.
Während die Braut bzw. Eheleute nun die vielen Glückwünsche entgegen nehmen,
wird seitens der Sängerinnen und Sänger ein zweites Lied angestimmt.
Zum Brauch gehört natürlich auch, dass die Sängerinnen und Sänger anschließend zu einem kleinen Umtrunk eingladen werden.
(unabhängig davon, wie brilliant der Gesang sich anhörte)

Wir haben hier die original Borgolzer Fassung aufgeschrieben.

Ehestandslied

Hör an mein Christ was will ich euch erzählen
wo kommt denn der Ehestand her
Er kommt von Gott
Er ist von keinem Menschen gedichtet
Gott hat ihn selber eingerichtet
im Paradies, im Paradies

Als Gott den Adam hat erschaffen
da macht er das er schlief
er nahm ein Ripp aus seiner Seit
und schuf daraus dem Adam ein Weib
Zu seiner Eh, zu seiner Eh

Der Ehstand ist ein festes Band
er muss durch des Priesters Hand
verbunden sein
Und keiner darf sich wagen daran
der diesen Bund auflösen kann
als Gott allein, als Gott allein

Der Ehstand ist eine harte Nuß
er bringt viel Kummer und Verdruss
Viel Freud und Leid
Und keiner darf sich wagen daran
der diesen Bund auflösen kann
als Gott allein, als Gott allein

Drum ihr Brautleute wir gratulieren euch
den Frieden wünschen wir euch
den geb euch Gott
Auf dieser Welt viel Glück und Segen
und nach dem Tode das ewige Leben
das geb euch Gott, das geb euch Gott

Das treue Röschen

Soll ich dir mein Liebchen nennen ihn
(Name der Braut)  heißt das holde Kind
Willst du sie noch näher kennen
Ei, so komm doch ganz geschwind

Sie hat zwei Äuglein so wie zwei Sternelein
und einen rosenroten Mund
Ja den küsse ich so gerne
bei so später Abendstund

Neulich kam ein Herr gegangen
setzte sich auf ihren Schoß
Streichelt ihr die holden Wangen
spricht ihr was von Liebe vor:

Geliebtes Mädel, ich will dir geben
einen Beutel voller Gold
dann kannst in Frieden leben
Sei mir nur ein wenig hold

Nein, mein Herr, ich würd´ mich schämen
Nein, mein Herr, das tu ich nicht
Soviel Geld von  dir zu nehmen
Nein, mein Herr, das tu ich nicht

Zwar bin arm, doch lieb ich einen
und dem einen bleib ich treu – bleib ich treu
Ihm gehört mein Herz alleine
Gute Nacht, es bleibt dabei

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